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ICANN verlost Poleposition bei neuen Top-Level-Domains
Am vergangenen Montag, den 17.12., hat ICANN die Startreihenfolge der neuen Top-Level-Domains (new gTLDs) verlost. In dem von PriceWaterhouseCoopers beaufsichtigten Verfahren (auch DRAW genannt) wurden die Losnummern manuell aus einer Lostrommel gezogen, die Verlosung der insgesamt über 1.900 Startplätze zog sich insgesamt 9,5 Stunden in die Länge.
Die niedrigste Losnummer und damit die Poolposition erhielt die Bewerbung des Vatikan für die chinesische Schreibweise des Begriffes „katholisch“. Bestplazierter deutscher Bewerber ist die Volkswagen-Gruppe mit der chinesischen Übersetzung für .volkswagen (Platz 36). Laut ICANN sind diese Bewerbungen im globalen öffentlichen öffentlichen Interesse und sollen Internet-Nutzern einen besseren Zugang zu lokal-sprachlichen Internet geben sollen.
Bevor die ersten der unten genannten GeoTLDs in die Zulassungsschleife kommen, werden zunächst die 108 IDN-Bewerbungen (z.B. .网址oder .深圳) von ICANN abgearbeitet, was ab Mitte April einige Wochen in Anspruch nehmen kann. Die von ICANN gezogene Platzierung (s.u.) der dann folgenden gTLDs bestimmt, welche Bewerbung wann bearbeitet und zugelassen wird. So kann z.B. bei .ruhr mit einer Zulassung ggf. schon im Sommer 2013 gerechnet werden, während .cologne mit der Losnummer 1577 möglicherweise mehr als ein Jahr später zugelassen wird. Durch Prozessschritte wie „Contention Resolution“, „Objection Resolution“ und „GAC Advice“ kann sich die Zulassung, insbesondere der hinteren Losnummern, je nach deren Ausgang, aber um viele Monate nach vorne verschieben, was sich in den kommenden Monate zeigen wird.
Nachfolgend sind die jeweiligen gTLD mit ihrer Platzierung unter den Bewerbungen mit lateinischen Buchstaben angegeben: .ruhr 12, .koeln 18, .helsinki. 40, .paris. 92, .berlin.315, .wien.323, .nyc. 357, .nrw.522, .london.527, .amsterdam. 1048, .tirol.1104, .madrid.1137, .brussels. 1410, .bayern.1444, .saarland. 1495, .hamburg.1572, .cologne.1577, .aquitaine 1863
Mitgliederversammlung 2011
Am 29. November fand die ISOC.DE Mitgliederversammlung 2010/2011 statt. Anwesend waren v.l.n.r. Carsten Schiefner, Dirk Krischenowski, Jan Mönikes, Hubert Martens, Marcin Cieślak, Jan Mönikes, Hans Peter Dittler, Enno de Vries, Hannes Sowa, Klaus Birkenbihl, Peter Koch (nicht auf dem Photo). Besprochen wurden u.a. die lokale und internationalen Aktivitäten bei ISOC, DIN, IGF und das Projekt „Historie der Netze in Deutschland“.
ISOC.DE als Sponsor des IGF-D
Am gestrigen 12. April fand das diesjährige Vorbereitungsmeeting (IGF-D) für das Internet Goverance Forum (IGF) der Vereinten Nationen im September in Nairobi statt. ISOC.DE beteiligte sich bei der Organisation und als Sponsor des mit über 120 Teilnehmern sehr gut besuchten Meetings. ISOC.DE Vorsitzender Hans Peter Dittler nahm als technischer Experte auf dem von ISOC.DE Vorstand Dirk Krischenowski moderierten Panel mit dem Titel „Wirtschaftliche, bürgerrechtliche und technische Anforderungen an eine globale Infrastruktur: Grundversorgung und Daseinsvorsorge, Recht auf Anonymität, Netzneutralität und die Einführung von IPv6“ teil. Diesen Beitrag weiterlesen »
ISOC.DE beim IGF in Vilnius
Auf dem Internetgipfel der Vereinten Nationen, dem Internet Governance Forum (IGF) in Vilnius, Litauen, hat sich das ISOC Executive Committee (ISOC-ECC Annual General Meeting, AGM) heute getroffen. Unter Vorsitz von Christopher Wilkinson (Chair, ISOC-ECC) wurden dabei folgende Themen besprochen:
- Review des IGF Prozesses und der ISOC Teilnahme
- Internet Richtlinien in der Europäischen Union
- Netzneutralität und Offenes Internet
- Prioritäten bei ISCO-ECC
Aus deutscher Sicht berichtete ISOC.DE Vorstand Dirk Krischenowski über die erfolgreiche Einbringung des deutschen Chapters in den IGF-Prozess auf deutscher Ebene und die Teilnahme zahlreicher deutscher Teilnehmer beim IGF in Vilnius.
ISOC.DE auf dem deutschen Internet Governance Forum
Mit Vorstand und Mitgliedern sowie als Sponsor war auch ISOC.DE auf dem deutschen Vorbereitungsgipfel für das 5. Internet Governance Forum der Vereinten Nationen, das in diesem Jahr in Vilnius, Litauen, vom 14. bis 17. September stattfinden wird vertreten. Mit über 100 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und der technischen Community wurden insbesondere Thematiken rund um Sicherheit und Freiheit im Internet diskutiert, allerdings eher aus der gesellschaftlich-politischen Sicht und weniger der technischen.
Vertreter aus Bundes- und Landespolitik sowie der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestags räumten ein, dass des bislang keine Strategie zur Internet Governance gebe, die Bedeutung des Themas aber erkannt sei. Einig waren sich die Enquete-Kommissions-Mitglieder darüber, dass die Politik der schnellen und internationalen Entwicklung des Internet Schritt müsse, eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit funktioniere schließlich auch bei Wirtschafts- und Sicherheitsfragen.
In diesem Zusammenhang warnte ISOC-Vorstand und dotBERLIN-Geschäftsführer Dirk Krischenowski, dass Deutschland hier nicht den Anschluß an die internationale Entwicklung verpassen dürfe, leicht könnten wir sonst zum Spielball und reinen Absatzmarkt für ausländische Player werden.
Im von Prof. Wolfgang Kleinwächter moderierten Abschlußpanel diskutierten Teilnehmer aus allen Stakeholdergruppen die Chancen und möglichen Risiken neuer Top Level Domains, insbesondere solcher für Städte und Bundesländer. ISOC-Mitglied und DENIC-Vorstand Carsten Schiefner verwies in diesem Zusammenhang auf die hier sicherlich auch notwendigen betriebswirtschaftlichen Sichtweisen auf Bewerbungsprozess und späteren Betrieb. Alle Beteiligten waren sich einig, dass eine erweiterte Diskussion dazu nötig sein, aber wahrscheinlich erst starten werden, wenn es die neuen TLDs bereits geben werde.