Archive for 2011
W3C.DE lädt zum HTML5-Tag ein
HTML5 ist die Zukunft des Web. Alle größeren Browserhersteller implementieren diesen neuen Standard, der formal noch gar keiner ist. Als Plattform für Webanwendungen hat HTML5 die Aufmerksamkeit von Entwicklern und Anwendungsanbietern. Das W3C Büro Deutschland und Österreich veranstaltet zum Thema einen HTML5-Tag am 23.11.2011 im THESEUS Innovation Center, Berlin. In einem ganztägigen Tutorial werden Grundlagen und fortgeschrittene Themen aus HTML5, CSS3 und diversen APIs behandelt. Näheres in der Ankündigung.
ICANN Präsident informiert in Berlin über neue gTLD
ICANN CEO und Präsident Rod Beckstrom hat den gestrigen Donnerstag und heutigen Freitag dazu genutzt, die im kommenden Jahr startende Öffnung des Namensraumes im Internet durch die Einführung neuer generischer Top-Level-Domains (gTLDs) mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu diskutieren.
Laut Beckstrom wird Domain-Namen-System (DNS) im kommenden Jahr einen entscheidenden Schritt weiter entwickeln: Neben den bekannten Endungen wie .de, .com und .org werden neue Adressendungen wie .bayern, .music oder .siemens möglich. Ab Januar 2012 können sich etablierte Organisationen für eine eigene gTLD bewerben. Für die Einführung der neuen Endungen ist die zentrale Internet-Verwaltungsorganisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) zuständig. Rod Beckstrom reist derzeit rund um die Welt um über die Bedeutung der neuen Endungen, vor allem für Unternehmen, Marken und Gebeitskörperschaften, zu sprechen.
Neben einer Pressekonferenz nahm Beckstrom noch zahlreiche weitere Termin mit Politik, Wirtschaft und der Internet-Community in Berlin wahr, darunter auch Vertretern von ISOC.DE.
Gesetzesvorlage gegen das Gesetz für Websperren
In ”Gegen den Strom“ wurde es bereits angesprochen: das Justizministerium beabsichtigt, das Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornografischen Inhalten in Internet aufzuheben. Die Bundesregierung hat dazu vorgestern einen Gesetzentwurf vorgelegt. Die Aufhebung wird damit begründet, dass Sperren für Internetseiten umgangen werden können – sicher keine neue Erkenntnis! Die Regierung verweist auch darauf, dass kinderpornographische Inhalte im Inland in der Regel an Werktagen innerhalb von Stunden gelöscht werden können. Auch im Ausland seien die Löschungsbemühungen erfolgreicher geworden. Bundesregierung und Bundesrat streiten sich noch darüber, ob die Bundesregierung einen Bericht zum Erfolg der Strategie ”Löschen statt Sperren“ vorlegen soll.
Barrierefreiheit und Sprachtechnologie im Web
Am 19.9.2011 veranstaltet das W3C Büro Deutschland und Österreich seinen jährlichen W3C-Tag. Ging es im letzten Jahr um
Das Web der Daten und das Web der Menschen
, so fokussiert sich die Veranstaltung dieses Jahr auf die Themen Barrierefreiheit und Sprachtechnologie im Web
. Laut der Ankündigung geht es dabei um leichte Sprache
, einem wichtigen Aspekt der Barrierefreiheit, der aber bislang wenig Beachtung findet. Der W3C-Tag lädt Entwickler von Sprachtechnologien, Experten für Barrierefreiheit und Web-Entwickler ein, dieses Thema zu diskutieren. Wie in den letzten Jahren findet der W3C-Tag auch dieses Jahr wieder im Rahmen der Xinnovations in der Humbold-Universität Berlin statt.
UN Bericht stellt fest: Internet Zugang ist ein Menschenrecht
Zur Wahrnehmung des Rechts auf freie Meinungsäußerung ist ein Internetzugang erforderlich. Deshalb ist der Zugang zum Internet ein Menschenrecht, dass nicht eingeschränkt werden darf, sondern von der Politik so gut als möglich gefördert werden sollte. Dies ist in etwa der Tenor eines Berichts von Frank La Rue, spezieller Berichterstatter der UN für Meinungsfreiheit. Ungehinderter Zugang zum Internet, das Recht auf Privatsphäre und die Netzneutralilät sollten gestärkt werden. Der Bericht verurteilt Einschränkungen des Internetzugangs z. B. China oder einigen arabischen Staaten. Er wendet sich aber auch gegen Gesetzgebungen z. B. in Frankreich (Hadopi-Gesetz) und Großbritannien (Digital Economy Act 2010), die Urheberrechtsverletzer mit dem Entzug des Internetzugangs bedrohen.
Schweden hat vor dem Menschenrechtsrat im Namen von 40 Ländern den Bericht unterstützt. Nicht darunter (bisher): Deutschland.